Das Experiment der Popfarben war kurzer Dauer. 1974 entschied sich die DB stattdessen für elfenbein/ozeanblau. Die neue Farbgebung von 1986 hatte jedoch eine gewisse Ähnlichkeit zu den Popfarben der frühen 1970er; nunmehr standen die Farben für Zuggattungen. Ab 1996 wurden nur noch EC/IC- und NachtZug-Wagen und mit Fensterband (verkehrsrot) lackiert, seit 2001 nur noch NachtZug.
Eine Liste der Nummern aller Wagen mit Pop-Farbgebung befindet sich hier (von Martin Silz, auf dem Server von John Oxlade).
Blutorange wurde als Blickfang für Wagen 1. Klasse und 1./2. Klasse
ausgewählt. Einige dieser Wagen wurden in Popfarben neu ausgeliefert.
Der Prototyp ABwümz 227 war aus unlackiertem Edelstahl mit blutorangem
Fensterband.
Purpurrot war schon lange die Farbe der Mitropa und DSG für Schlaf- und
Speisewagen. Sie wurde für mehrere Speisewagen (hauptsächlich der
Vorkriegsbauart WRüge 152), Schlafwagen und Buffetwagen verwendet.
Bei den Liegewagen bestand keine Einigkeit: hier kamen die Farben
kobaltblau, blaulila und rotviolett vor.
Ein kobaltblaues Fensterband wurde als Farbgebung ganzer Züge bzw.
als Erkennungszeichen der 2. Klasse vorgeschlagen. Da die Abteilwagen
2. Klasse Büm 234 damals gerade ausgeliefert wurden, erhielt eine ganze
Serie dieser Wagen ab Werk einen kobaltblau/kieselgrauen
Anstrich. Vorher war kobaltblau die Farbgebung schneller Elektroloks
und von Wagen der 1. Klasse. Der Prototyp Bwümz 237 war aus unlackiertem
Edelstahl mit kobaltblauem Fensterband.
Ein kurzer Versuchszug wurde mit chromoxydgrünem Fensterband lackiert.
Danach wurde diese als Kennfarbe für Gepäckwagen interpretiert und
mehrere Düm 902 damit versehen. Vorher war chromoxydgrün
die Farbe langsamer Elektroloks und vieler Wagen unterschiedlicher Bauart.
Die S-Bahn-Triebzüge BR 420/421 wurden ursprünglich in drei Farbgebungen vorgestellt, ebenfalls in der Farbaufteilung der Popfarben. Die Variante mit Fensterband in reinorange (RAL 2004) hat sich als Standardfarbgebung für Wechselstrom-S-Bahnen bis in die 1980er Jahre behaupten können und wurde auch bei den x-Wagen für lokbespannte S-Bahnen sowie viele Elektrolokomotiven der BR 111 angewendet. Die Variante mit Fensterband in purpurrot (RAL 3004) war für Frankfurt vorgesehen, es blieb jedoch bei einem Versuchsfahrzeug. Für München wurden die ersten Serien der BR 420/421 mit Fensterband in grünblau (RAL 5001) ausgeführt, diese Farbe wurde später von orange abgelöst, aber vereinzelt sind immer noch Züge mit blauem Fensterband anzutreffen.